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03.02.2022

Jahresvorschau 2022

Sonderausstellung „Bürgerstolz?! Die Residenzstadt Waldenburg und ihre Bürgermeister“

Im Juni 2022 finden in Waldenburg die Wahlen für die Neubesetzung des Amtes des Bürgermeisters statt. Eine anspruchsvolle Aufgabe in einer Stadt, die bis heute stark von ihrer Geschichte als Residenz der Fürsten von Schönburg-Waldenburg geprägt ist. Aus diesem Anlass eröffnet im Rathaus eine stadtgeschichtliche Sonderausstellung zur Geschichte des Bürgermeisteramtes in Waldenburg von der Frühen Neuzeit bis in die Gegenwart über mehr als 500 Jahre. Sie spürt den Bürgermeistern über die Jahrhunderte nach, fragt nach ihren Namen, Biographien und drängenden Themen ihrer Amtszeiten. Nicht zuletzt nimmt sie in den Blick, wie sich bürgerliches Leben in Waldenburg – im Spagat zwischen Schloss und Rathaus – entwickelte und entwickeln soll. Neben einer Begleitpublikation wird es ein Veranstaltungsprogramm mit Führungen und Vorträgen geben. Das ambitionierte Projekt ist eine Kooperation des Museums mit dem Geschichtsverein Waldenburg e.V. 

 

Veranstaltungen, Vernetzung und Kooperationen

Das Veranstaltungsprogramm steht in diesem Jahr erstmals unter einem Motto, zusammengefasst als „Sternstunden im Naturalienkabinett“. In den offenen Ferienprogrammen öffnen wir unsere Türen wieder weit für neugierige Besucher, die sich mit uns auf eine Reise zu Himmelsobjekten, fantastischen mythologischen Welten und entfernten Kulturen und Geheimnissen der Naturwissenschaften begeben werden. Als Bildungspartner für Schulen und ihren Lehrplänen bieten wir den Raum für erlebtes Wissen, der 2022 Instrumente aus der Physik, Optik und Astronomie gelten wird.

Das Museum – Naturalienkabinett möchte im Sinne seiner Profilierung und Überzeugung, dass „gemeinsam für Waldenburg“ noch viel mehr möglich ist und möglich macht, mit den Institutionen der Stadt kooperieren und sich vernetzen. So ist angestrebt, in Zusammenarbeit mit dem Schloss Waldenburg und dem Trägerverein Europäisches Gymnasium Waldenburg eine AG für Kinder zu gründen, welche von dem Trägerverein ermöglicht und unterstützt, vom Schloss als auch vom Museum betreut wird.

Zudem wurde vom Schloss Waldenburg gemeinsam mit dem Museum-Naturalienkabinett ein gemeinsames Schulprojekt „Von der Wiese auf den Teller - Essgeschichte(n)“ im Rahmen des Förderprogramms Kulturpass(t) der Netzwerkstelle Kulturelle Bildung / Kulturraum Vogtland-Zwickau entwickelt. Dabei wird im Museum die Geschichte der Lebensmittel, der Verwendung von Kräutern und Pflanzen aufgezeigt. Nach der Herstellung einer von den Kindern individuell selbst kreierten Gewürzmischung geht es ins Schloss. Dort wird unter fachmännischer Anleitung gebacken (gewürzt mit der Gewürzmischung) und in die Tischsitten vergangener Zeiten sowie die Esskultur eingeführt.

Das ebenfalls mit dem Schloss, dem Kindergarten „Schatzkiste“ und dem Kulturraum entwickelte Programm „Heimat Waldenburg“, bei dem Kinder „ihre“ Stadt Waldenburg aus den verschiedensten Blickwinkeln – Örtlichkeiten, Zeiten, Berufe, Institutionen – wahrnehmen und erleben, soll fester Bestandteil des pädagogischen Angebotes werden und wird fortlaufend weiterentwickelt.

 

Forschung, Restaurierung & Digitalisierung

Neben dem fortlaufenden Projekt zur Provenienzforschung mit Dr. Lutz Mükke wird die wissenschaftliche Erfassung, Restaurierung und Digitalisierung der einzigartigen Sammlungen des Museums auch in diesem Jahr Priorität besitzen. Dies gilt nicht nur für den Nachlass von Moritz Meurer, für dessen weitere Restaurierung in 2022 erneut Gelder beantragt wurden: Mit der weiteren Erschließung kann auch die Bedeutung des Nachlasses in der Kunst- und vor allem Designgeschichte des 19. und 20. Jh. gefestigt werden.  Auch die naturkundlichen Objekte erhalten größere Aufmerksamkeit durch einen Präparator: Gefährdete und beschädigte Stücke werden fachkundig gereinigt, repariert und gegebenenfalls neu bestimmt.

Im Bereich Digitalisierung wird eines der ältesten Herbare des Museums, aber auch des gesamten deutschsprachigen Raumes aus dem 17. Jahrhundert erschlossen: Das niederländische Nutzpflanzenherbar kann bald zusammen mit neuen Erkenntnissen auf der Museumswebsite erkundet werden. Außerdem nehmen wir am länderübergreifenden Kultur-Hackathon "Coding da Vinci Ost³ 2022" teil, der von der Kulturstiftung des Bundes gefördert wird. Dabei werden Datensätze zu unserer barocken Seesternsammlung kreativen „Hackern“ für eine freie Arbeit zur Verfügung gestellt. Die entstandene Anwendung ist nicht nur für uns, sondern für alle Interessierten, eine Bereicherung. Grundlage für die Bilddateien waren großzügige Förderungen im Bereich Digitalisierung durch die Sächsische Landesstelle für Museumswesen. 

 

Unser größter Wunsch ist es, Sie bei all diesen besonderen Momenten dabei zu haben. Die letzten Jahre waren außerordentlich schwer, sei es wegen der immer noch nicht behobenen Havarie im Erdgeschoss oder aufgrund der Pandemie. Für 2022 blicken wir jedoch gewohnt optimistisch in die Zukunft, am liebsten mit Ihnen zusammen. Gerne sind wir für Rückfragen und Anregungen da - trauen Sie sich, uns zu kontaktieren!

 

Herzlich,

Fanny Stoye & Sandy Nagy
für das gesamte Museumsteam

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