Ganz nah an unseren Gästen: Unser Vermittlungsteam
Sie spielt eine Schlüsselrolle zwischen dem Museum und der Öffentlichkeit: Die Vermittlungs- und Kommunikationsabteilung eines Museums ist ein zentraler Pfeiler der täglichen Arbeit. Dabei ist „Vermittlung“ keineswegs eine trockene Aufgabe: Die Palette reicht von klassischer Bildungsarbeit bis zu vergnüglichen Freizeitangeboten. Dreh- und Angelpunkt sind immer wieder unsere Museumssammlung und die zahlreichen Geschichten, die sich hinter den Objekten, Sammlern und Zeiten verbergen.
Kein Wunder, dass es für diese Aufgabe gleich mehrere leidenschaftliche Menschen braucht, die in ganz engem Kontakt mit unseren Gästen stehen, sich Gedanken um neue Formate machen und unser Museum lebendig halten. Im Naturalienkabinett übernehmen dies neben der Museumsleitung vor allem unsere Museumspädagogin Anne Krzyminiewski (links), unsere freie Museumspädagogin Carmen Schwertner (rechts) und unser Mitarbeiter Robert Kalwis (mitte). Sie begegnen unseren Gästen bei unseren Führungen, einem Kindergeburtstag oder in Programmen für Schulen.
Unsere Museumsleiterin Fanny Stoye hat die Drei zu einem kurzen Interview gebeten und sie zu ihrer Vermittlungsarbeit, ihren Motivationen und nach besonderen Erlebnissen gefragt - viel Freude beim Lesen.
Was genau ist Deine Aufgabe im Museum?
Anne: Ich bin seit 1. Oktober 2023 neu am Haus als Museumspädagogin tätig, das heißt, ich arbeite eng mit Schulen und Kitas zusammen, um museales Wissen kinder- und jugendgerecht zu vermitteln. Außerdem gestalte ich Kindergeburtstage, Projekttage, Ferienprogramme. Für die beiden letzten entwickle ich gerade viele Ideen und freue mich auf die Umsetzung!
Carmen: Ich führe seit vielen Jahren Gäste zu unterschiedlichen Themen durch unsere Ausstellungen. Schwerpunkt ist auch bei mir die Museumspädagogik. Dabei begleite ich Kinder in verschiedenen Formaten, etwa bei Führungen, Schatzsuchen oder im Kreativbereich. Oft sieht man mich außerdem bei Überblicksführungen: Besuchern, die das erste Mal das Museum betreten, bringe ich unsere Schätze sehr gerne nahe.
Robert: Ich bin seit April 2023 am Museum und habe vielseitige Aufgaben: Ich kümmere mich im Service um die Kundenbetreuung, das Buchen von Veranstaltungen bis hin zur Veranstaltungsorganisation. Gerade an der Kasse komme ich mit vielen Gästen ins direkte Gespräch und erfahre so, welchen Bedarf es eigentlich gibt. Ich bin aber auch gerne selbst in der Vermittlung dabei, so in ungewöhnlichen Führungsformaten wie zu Halloween.
Warum hast Du Dich für eine Arbeit in Waldenburg und in der Wunderkammer entschieden?
Anne: Als heimatverbundener Mensch weiß ich die Region rund um Waldenburg zu schätzen. Die Wunderkammer ist gleichzeitig eine ganz besondere Schatzkammer: Ihre facettenreichen Kuriositäten bringen mich immer wieder zum Staunen, das findet man nicht überall.
Carmen: Das Naturalienkabinett ist ein Ort mit Geschichte. Was mich fasziniert, sind die Vielfalt und die teilweise einzigartigen Exponate in der Sammlung. Diesen riesigen Schatz anderen Menschen zu vermitteln, macht mir unheimlichen Spaß.
Robert: Mein Herz schlägt eindeutig für Waldenburg und ich möchte es wo immer möglich unterstützen. Das Museum ist ein ganz wichtiger Teil der Stadt – deshalb bin ich hier.
Was möchtest Du persönlich mit Deiner Arbeit im Museum erreichen?
Anne: Ich möchte Kinder, Jugendliche und Familien dafür begeistern, das Museum als Lern- und Erlebnisort wahrzunehmen. Unser Museum ist in der Region ein wirklicher Leuchtturm und kann mit vielen anderen international angesiedelten Häusern mithalten, dafür möchte ich unsere Besucher mehr sensibilisieren.
Carmen: Ich möchte Kindern und jungen Leuten nahe bringen, die Leistungen der Generationen vor uns zu erkennen und wertzuschätzen. Und zeigen, dass das Museum weitere Unterstützung braucht: Für die nahe Zukunft wünsche ich mir die Wiedereröffnung unserer modernen Ausstellung und hoffe auf mehr Räumlichkeiten für die Museumspädagogik.
Robert: Das Museum ist ein Schatz, ja ein kleiner Diamant. Für meinen Geschmack kommt er noch nicht oft genug zur Geltung. Dem möchte ich mit meiner Arbeit Abhilfe schaffen und hoffe außerdem, mit unseren Veranstaltungen das Museum weiter bewahren zu helfen und seine Förderung auszuweiten.
Erinnerst Du Dich an ein besonders schönes Erlebnis mit Gästen im Museum?
Anne: Nach einem Projekttag mit einer Hortgruppe kam ein Junge auf mich zu. Er war so begeistert vom Museum, dass er unbedingt seinen Eltern davon berichten wollte, weil sie das Museum noch nicht kannten. Tatsächlich kamen sie kurz darauf als Familie zu einem Besuch ins Naturalienkabinett und schwärmten von unserem Museum!
Carmen: Immer wieder besuchen uns ältere Gäste, die das Kabinett noch aus ihren Kindertagen kennen und schon mit ihren eigenen Kindern da waren. Kommt man mit ihnen ins Gespräch, spürt man Begeisterung und tiefe Dankbarkeit, dass es das Historische Naturalienkabinett im zweiten Obergeschoss noch unverändert gibt und sie es ihren Enkelkindern – also der dritten Generation! – zeigen können.
Robert: Ja, ein solch besonderer Moment ereignete sich erst kürzlich. Ein über 90jähriger Mann hatte sich nach einem Besuch des Museums an einem Wochenende auffallend gefreut, er war mit seiner bereits erwachsenen Tochter da. Nur wenige Tage später ist er gestorben – und von seiner Tochter haben wir erfahren, dass der Besuch unseres Museums einer seiner letzten Wünsche vor seinem Ableben war. Das hat mich sehr bewegt.
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