Alle Liebhaber historischen Designs aufgepasst: Seit 1943 ist das Naturalienkabinett im Besitz des Nachlasses des in Waldenburg geborenen Künstlers und Kunstgewerbereformers Moritz Meurer (1839–1916). Knapp 80 Jahre lang blieben die rund 16.000 Kunstwerke magaziniert und wurden erst Ende 2024 fachwissenschaftlich gesichtet und bewertet. In diesem Workshop werden die Ergebnisse öffentlich präsentiert und zusammen mit zahlreichen Kollegen aus der nationalen wie internationalen Künstler- und Kunstgewerbeforschung diskutiert. Ziel ist es, Moritz Meurer im internationalen Kanon der Kunstgewerbe- und Design-Pioniere weiter fest zu verankern.

Die Wartezeit hat endlich ein Ende: Ab dem 3. März 2025 bis voraussichtlich Spätsommer 2025 schließt das Museum Naturalienkabinett seine Türen vollständig für Museumsbesucher, um die barrierefreie Instandsetzung sowie heiz- und klimatechnische Ertüchtigung des Erdgeschosses in Angriff zu nehmen. Bis Anfang 2026 soll auch die Wiedereinrichtung des Neuen Naturalienkabinetts erfolgt sein, das 2019 mit dem Sächsischen Museumspreis gewürdigt wurde.

Die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen fördert ein ambitioniertes Erinnerungsprojekt am Museum. Zusammen mit dem Künstler Marian Kretschmer und engagierten Waldenburger Bürgern wird die Geschichte von 1.100 jüdischen Häftlingen aufgearbeitet, die im April 1945 auf einem Todesmarsch nach Waldenburg kamen und von hier aus in die Freiheit fanden. Entstehen soll eine moderne Graphic Novel, die Projektergebnisse werden außerdem in einer Sonderausstellung präsentiert.

Warum gibt es in der Wunderkammer Waldenburg Humanpräparate? Darf man in Museen menschliche Überreste oder ganze Körper ausstellen und welche ethischen Fragen stellen sich hier? Und was wissen wir eigentlich über die vor 300 Jahren Verstorbenen? Der Sandstein-Verlag in Dresden hat zu diesem Thema einen Podcast erstellt und sich unsere Museumsleiterin Fanny Stoye (Foto Mitte) und den ehemaligen wissenschaftlichen Mitarbeiter Dr. Thilo Habel (rechts im Foto, heute an der Universität Greifswald) eingeladen.