Fötus mit Lippen-Kiefer-Gaumenspaltensyndrom (Spiritiuspräparat)
Menschliches Neugeborenes (männlich) mit Lippen-Kiefer-Gaumenspalte und offenem Rücken im Bereich des Kreuzbeins, aufrecht in Präparateglas in Alkohol, vernähte Sektionsschnitte. Präparateglas mit rot lackierter Schweinsblase verschlossen. Das sehr große Kinderpräparat wirkt durch seine frontale Sitzhaltung eindringlich und verstörend. Es ist ein Beispiel für die Untauglichkeit und die diskriminierende Konnotation des historischen Begriffs der „Mißbildung“. Derartige Fehlbildungen sind heute in der Regel gut behandelbar. (Text: Dr. Thilo Habel)
Belegt im Linck-Index I. (1783), S. 3, No. 27: " Ein in Leipzig gebohrnes Kind mit der doppelten Haasenscharte. Ist 1722 geboren und in den Bresl. Sammlungen in 24 Versuche pag. 563 beschrieben."
Sehr wahrscheinlich ist dieses Präparat Folge der vertieften wissenschaftlichen Kooperation zwischen Johann Heinrich Linck d. Ä. und dem Breslauer Stadtarzt Johann Kanold (1679-1729).
Material & Technik
Glas; menschliches Präparat; Alkohol; Schweinsblase
Maße
Höhe des Glases: 45,7 cm; Durchmesser: 17,3 cm
Gesammelt
1722
Hat gelebt
1722