Holzanatomie einer schwangeren Frau
Diese Statuette wurde um 1700 gefertigt und stammt aus der Leipziger Linck-Sammlung. Sie ist die bislang einzig bekannte Holzanatomie ihrer Art. Dass sie ein Werk von hervorragender Qualität ist, war den Lincks durchaus bewusst: Sie bezeichneten sie als „von einem sehr guten Meister gemacht“, ohne dessen Namen zu nennen. 1935 wurde unter dem wissenschaftlichen Bearbeiter der Museumssammlung, Dr. Kurt Degen, die Zuschreibung an den Dresdner Bildhauer Balthasar Permoser vorgenommen - Belege dafür gibt es bislang jedoch nicht. Die nackte, schwangere Frau besitzt unter der abnehmbaren Bauchdecke zahlreiche, leicht schematisierte Eingeweide. Die Miniaturskulptur des Fetus im Uterus ist aus Elfenbein. Die Bauchdecke zeigt im Unterschied zum restlichen Körper keine Beschädigungen (Wurmlöcher) noch einschlägige Altersspuren und ist vermutlich nachträglich ergänzt worden. Der Zeitpunkt ist derzeit unbekannt. (Fanny Stoye)
Belegt im Linck-Index Teil III (1787), Nr. 169 als "Eine liegende hölzerne Figur eines Frauenzimmers, von einem sehr guten Meister zum aufmachen, oder die Anatomie einer schwangeren Frau".
Material & Technik
Birnbaumholz(?), Elfenbein / geschnitzt
Maße
LxBxH 29x12x10 cm
Gesammelt
Johann Heinrich Linck (der Ältere) (1674-1734)