Holzskulptur einer Schwarzen Frau
Die Figur ist eine frühe “airport-art”, also eine gezielt für Europäer und ausländische Gäste gefertigte Skulptur. Sie datiert in die 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Die naturalistische Schnitzerei ist untypisch für “traditionelle” afrikanische Skulpturen und wahrscheinlich handelt es sich um eine Makonde-Schnitzerei. Die Makonde sind eine Bevölkerungsgruppe im Norden Mosambiks/Süden Tansanias (Makonde-Plateau), bekannt für ihre Schnitzarbeiten und -stilistiken, insbesondere für Masken und Lebensbäume. Allerdings ist das Objekt schwierig zu verorten, da es nur wenige typische Merkmale aufweist. Das sehr leichte Weichholz und die preiswerte Bemalung (an Armen und Kopf ist die Farbe stark abgegriffen) weist ebenfalls auf eine preiswerte Produktion hin. Dargestellt ist eine schwarze Frau, deren Haar in Zöpfen geflochten ist. Sie trägt einen auffälligen Ohrschmuck und um die Hüften einen dünn gewebten, farbigen Stoff.
Die Skulptur wurde wohl von einer Reise durch die deutsche Kolonie Deutsch-Ostafrika mitgebracht, die unter anderem Fürst Otto Victor II. zwischen 1907 und 1909 unternahm. In den Inventaren und in der Ausstellung ist sie als "Negerin" bezeichnet. Das Objektschild stammt aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und ist Teil der denkmalgeschützten Inszenierung des Historischen Naturalienkabinetts. Ehemaliger Besitz des Fürstenhauses von Schönburg-Waldenburg.
Material & Technik
Weichholz / geschnitzt; Textil
Maße
Höhe: 38,5 cm
Hergestellt
1890-1921