Klappsonnenuhr
Taschensonnenuhr in einem Holzgehäuse mit eingelassenem Kompass. Auf der Uhr ist eine Meistermarke in Form einer Hand erkennbar, die dem Mechaniker Leonhard Andreas Karner aus Nürnberg zugeordnet werden kann und auf eine Entstehung um 1720 verweist.
Für die Funktionsweise der Sonnenuhr war der eingelassene Kompass unerlässlich. Wird die Sonnenuhr geöffnet, spannt sich zwischen Grundplatt des Gehäuses und Deckel ein Faden auf. Dessen Schatten fällt sowohl auf die Skala der horizontalen Sonnenuhr der Grundplatte als auch auf die der vertikalen Sonnenuhr des Deckels. Sie zeigt die richtige Zeit an, wenn die Uhr mittels des Kompasses exakt nach Norden ausgerichtet wurde.
Die Sonnenuhr weist zusätzlich kleine Skalen zur Anzeige der Stunden nach Sonnenauf- beziehungsweise Sonnenuntergang auf, die sogenannten italienischen oder babylonischen Stunden. Die Skalen und Verzierungen wurden eingeritzt und mit schwarzer oder roter Farbe nachgezogen. Für die Ziffern wurden offenbar Stempel verwendet, was auf eine Fertigung von Sonnenuhren in größerer Stückzahl verweist.
Material & Technik
Holz, Metall, Glas
Maße
Breite: 5,9 cm, Tiefe: 8,8 cm
Hergestellt
Leonhard Andreas Karner (1682-), 1720