Minnekästchen
Mittelalterliches Minnekästchen aus Rosenholz, nach derzeitigem Wissensstand wohl um 1420/30.
In auffällig vielen Kunst- und Wunderkammern der Renaissance und des Barock lassen sich Kästchen wie dieses nachweisen, so auch in der Leipziger Linck-Sammlung. Das Kästchen hat die Form einer miniaturhaften Truhe und war zum Abschließen von kleinen Wertgegenständen, Erinnerungsstücken oder Briefen gedacht. Die Szenen auf dem Deckel und den Fronten deuten darauf hin, dass das Kästchen als Liebesgabe eines Herrn an eine Dame gedacht, also ein Zeugnis der "minne" war. Der heute etablierte Begriff "Minnekästchen" ist jedoch jüngeren Datums und kam erst Anfang des 19. Jh. auf. Zeitgenössische Umschreibungen sind "Kästchen", "Kleinodien-Kästchen" oder "Brautschatulle".
Belegt im Linck-Index III. (1787), S. 106, No. 114: "Ein Kästchen aus Rosenholz, mit einer alten Inschrift und Figuren"
Material & Technik
Rosenholz, geschnitzt
Maße
14,5 x 8,8 x 9,5 cm
Hergestellt
1430