"Nilpferdpeitschen"
Vier "Nilpferdpeitschen", eines der bis heute stärksten Symbole kolonialer Unterdrückung und Erniedrigung. N. wurden in etlichen Regionen Ost-, West-, Süd- und Zentralafrikas eingesetzt. Oft als Instrument der Prügelstrafe für “Arbeitsunwillige”. Je nach Region tragen sie lokale Namen wie Chicotte im Kongobecken oder Kiboko (Kiswahili für Nilpferd) in Ostafrika. Sie wurden aus der dicken Haut der Nilpferde oder (seltener) der von Nashörnern hergestellt und sind elastisch, strapazierfähig und als Folterinstrument extrem schmerzhaft. Schläge können tiefe Wunder reißen. Diese Peitschen wurden auch eingesetzt, um auf blanke Fußsohlen zu schlagen, zur sogenannten “Bastonade”, einer Foltermethode, lebensgefährlich vor allem wegen der anschließenden Entzündungen und u.U. lang anhaltenden Immobilität. Daneben setzte man Nilpferdpeitschen auch zum Viehtrieb und Reiten ein. Die Waldenburger Exemplare kamen vermutlich durch das Reisen des Fürsten oder anderer Familienmitglieder Anfang des 20. Jh. nach Sachsen. Sie lagerten 2021 auf dem Dachboden des Museums.
Material & Technik
Wahrscheinlich verarbeitete Nilpferdhaut
Maße
86 cm, 70,5 cm, 42 cm, 168 cm