Ansicht der Stadt Waldenburg/Sachsen mit der Mulde im Vordergrund, dem Rathaus und Turm der Bartholomäuskirche links sowie dem Schloss der Herren von Schönburg rechts. Erkennbar ist ebenfalls die historische, heute nicht mehr erhaltene Stadtmauer. Bekrönt wird die Stadtansicht mit dem in den Himmel gesetzten Wappen der Schönburger in einer Kartusche, die ein kleiner Putte trägt. Links und Rechts der Kartusche befinden sich Schriftbänder mit den Bezeichnungen "WALDENBURG" und "in SCHOENBURGISCHEN". Die gesamte Darstellung bezieht sich weniger auf die Stadt an sich, sondern auf ihren Status als Residenz der schönburgischen Stadtherren.

Der Radierer, Kupferstecher und Maler Guiseppe Zucchi entstammt dem künstlerischen Umkreis von bedeutenden Namen wie Angelika Kauffmann und hatte von zahlreichen Städten wie Wolkenburg, Stein und Glauchau Stadtansichten gefertigt. An der rechten unteren Seite hatte er das Blatt signiert und datiert "C G Z. del: et fe: 1762" Für die Waldenburger Innungen hatte Zucchi außerdem einen Blanko-Brief für Handwerksgesellen mit einer weiteren Stadtansicht entworfen. Eines dieser Exemplare für einen Waldenburger Tischler-Gesellen befindet sich heute in der Sammlung der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, Inv. Nr. A 1995-8534.