Besuch des sámisch-deutschen Projekts “Dávvirat Duiskkas” im Naturalienkabinett
Am 10. April 2024, dem 6. Internationalen Tag der Provenienzforschung, hießen der Bürgermeister der Stadt Waldenburg, Jörg Götze, Museumsleiterin Fanny Stoye mit Team und Christoph Lohmann von Freundeskreis WunderkammerRat e.V. eine Delegation aus Norwegen im Naturalienkabinett willkommen.Zum Deutsch-Norwegischen Projekt “Dávvirat Duiskkas” / “Sámische Sammlungen in deutschen Museen” (Laufzeit: 2021 bis 2026) gehören Repräsentanten aller sechs Sámi-Museen in Norwegen, des Norwegischen Sámi-Parlaments, des Norwegischen Ministeriums für Kultur und Gleichstellung sowie der Norwegischen Botschaft in Deutschland. Ziel des Treffens war der Austausch zu den beiden sámischen Trommeln. Während eine Waldenburger Trommel als gesichert echt gilt, weist die zweite dagegen untypische Elemente auf, weshalb sie wenigstens teilweise als Nachbau einzuschätzen ist.
Die Sámen gelten als einzige indigene Bevölkerung Europas, deren Heimatregion Sápmi u.a. Schweden, den Norden Norwegens und Finnland umfasst. Im Zuge von Missionierungen seit dem 16. Jahrhundert wurden die kulturellen Traditionen und Sprachen der Sámi unterdrückt und Objekte ihrer Kultur zerstört oder in Museen verteilt. Für den internationalen Austausch stellt das Naturalienkabinett an dieser Stelle seine Archivquellen zu den Trommeln digital zur Verfügung, die in den 1930er Jahren entstanden sind.